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Holz ist wertvoll

Wir schätzen den Rohstoff Holz aufgrund seiner wundervollen Eigenschaften. Holz ist langlebig und schon durch seine Entstehung umweltfreundlich – schließlich wird in ihm Kohlenstoff gespeichert, während die Produktion vieler anderer Baustoffe CO₂ freisetzt.

Produkte aus Holz sind auch noch schön anzusehen und vermitteln ein warmes Gefühl. Man holt sich ein Stück Natur in das eigene Zuhause.

Dass Holz wertvoll ist, bedeutet aber auch, dass wir gewissenhaft und sparsam damit umgehen sollten.

Denn jedes Stück Holz, das wir verwenden, fehlt letztendlich dem Ökosystem Wald. Solange es weiterwachsen kann, entzieht es der Atmosphäre das Klimagas Kohlendioxid, es trägt dazu bei, den Wald dicht zu halten und schützt ihn so vor Sonne und Trockenheit. Selbst totes Holz erfüllt im Wald noch für lange Zeit vielfältige Funktionen: Es bietet Lebensraum, speichert Wasser und hilft dem Ökosystem dabei, sich selbst zu regulieren.

Dennoch verbrauchen wir alle tagtäglich Holz. Manchmal sogar ganz beiläufig…

Kurzlebige Produkte aus Holz

Wenn wir über Holzprodukte sprechen, dann denken viele Menschen an Möbel oder andere haltbare Gegenstände, die über Generationen verwendet und weitergegeben werden können. Tatsächlich wird aber nur ein Bruchteil des geernteten Holzes für solch langlebige Produkte verwendet.

Holz findet sich haufenweise in Wegwerfprodukten aus Papier – wie Zeitungen, Werbeprospekte, Pappbecher, Verpackungen, Kartons, Toilettenpapier und Taschentücher. Zunehmend versteckt es sich aber auch in „Bio“-Verpackungsfolie, die auf Zellulose basiert. Auch in Kleidung wird zunehmend Zellstoff verwendet. Das Material nennt sich dann Viskose oder Lyocell.

Einerseits ist es toll, wie vielfältig Holz eingesetzt werden kann. Andererseits droht dem Wald vor diesem Hintergrund Stress und Übernutzung.

Deshalb ist es wichtig, dass wir die Nutzung kurzlebiger Holzprodukte gravierend reduzieren.

Ein paar Tipps, die dabei helfen können, findest du, wenn du die Themen anklickst:

Langlebige Holzprodukte

Vorstellungen, dass man mit dem Kauf von Holzprodukten das Klima schützen könne, sind in der Regel übersteigert. Meist blenden sie auch die Bedrohung des Ökosystems Wald durch den Klimawandel und die Auswirkungen der Holzwirtschaft aus.
Es ist wichtig, dass ein größerer Anteil des von uns genutzten Holzes für langlebige Produkte verwendet wird. Insgesamt, sollte aber vor allem mehr Holz im Wald bleiben als bisher.

Deshalb sollten wir uns auch vor dem Kauf langlebiger Holzprodukten immer fragen: Brauche ich das wirklich?

Ist die Antwort „ja“, dann sollten wir eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Neben der Herkunft des Holzes spielt auch die Frage, ob das Produkt selbst recyclingfähig ist, eine Rolle. Gerade bei Holzwerkstoffen, wie Spanplatten, oder auch bei beschichtetem Holz, kann es sein, dass eine Weiterverarbeitung des Holzes durch Klebstoffe oder Lacke ausgeschlossen ist.

Das ist problematisch. Denn um Ressourcen zu schonen und den Wald zu schützen, müssen wir die sogenannte „Kaskadennutzung“ besser ausbauen. Das würde bedeuten, dass Holz in verschiedenen Stufen genutzt wird: also zunächst in langlebiger Verwendung als Bauholz oder Möbelstück, vielleicht auch beides nacheinander – und erst zum Schluss als Holzfaser in Recyclingpapier oder sogar in der Verbrennung.

So könnten wir den im Holz eingelagerten Kohlenstoff möglichst lange in der Wertschöpfungskette halten. In der Praxis aber findet das bisher kaum statt, weil die Verfahren zum Teil noch fehlen oder sehr teuer sind. Zur Verbesserung der Situation ist auch die Innovationsforschung gefragt!

Ein paar Tipps zum Kauf von Holzprodukten findest du, wenn du die Themen anklickst:

Holzverbrennung

Holzverbrennung hat eine lange Tradition. Manche Menschen sind bis heute auf die Verbrennung von Holz angewiesen, um Wärme zu erzeugen oder zu kochen. Für viele Menschen in Deutschland ist es heutzutage aber vielmehr eine Frage der Atmosphäre: Ein geselliges Lagerfeuer kann Verbundenheit stiften, ein knisterndes Kaminfeuer ist romantisch. In solchen Situationen erfüllt die Verbrennung also gleich mehrere Funktionen. Das als etwas Besonderes zu genießen kann schön sein.

Holz zu verbrennen ist jedoch in der Regel nicht nachhaltig und oft auch noch gesundheitsschädlich.

Von einigen Stimmen wird Holzverbrennung dennoch als Teil einer nachhaltigen Energieversorgung beschrieben. Deswegen wird sie, beispielsweise als Prämie für Pelletheizungen, bis heute sogar politisch gefördert.

Holz ist jedoch nicht im selben Maße „erneuerbar“ wie beispielsweise Wind-, Wasserkraft oder Sonne. Denn Holz wird „verbraucht“, es wird aus Ökosystemen entnommen und benötigt viele Jahrzehnte, bis es nachgewachsen ist.

Die Zeit, unsere Emissionen zu reduzieren drängt jedoch! Deshalb sollten wir den im Holz gespeicherten Kohlenstoff möglichst nicht durch Verbrennung als CO₂ freisetzen.

Ein paar praktische Tipps zum Thema Holzverbrennung findest du, wenn du die Themen anklickst:

Fotos auf dieser Seite: Knut Sturm; ganz unten: Naturwald Akademie

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