Leitlinien


Foto: Bergwaldprojekt e.V

Wonach wir handeln

Unsere Leitlinien

Um ein Umdenken für den Wald zu bewirken, haben wir Leitlinien formuliert, an denen wir unser Handeln ausrichten. Diese waldökologische Prinzipien stellen wir euch im Folgenden vor.

Wälder sind komplexe Ökosysteme mit vielfältigen landschaftsökologischen Funktionen

Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten im Wald sind vielfältig und komplex. Auch der Boden und die Lage eines Waldes wirken sich darauf aus, wie dieser aussieht und welche Arten natürlich in ihm vorkommen. Gleichzeitig erfüllen Wälder verschiedene Funktionen für Landschaften, Menschen und Tiere. Die natürlichen Zusammenhänge im Wald beruhen auf einem ökologischen Gleichgewicht, das Veränderungen in gewissem Maße ausbalancieren kann. Diese Fähigkeit muss erhalten werden.

Foto: Knut Sturm

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Naturnähe als Zielgröße

Seine Komplexität macht es nahezu unmöglich, den Wald in all seinen Facetten zu verstehen. Selbst Forstleute, die einen großen Erfahrungs- und Wissensschatz in Bezug auf Wald haben, können deshalb kaum voraussehen, wie sich ihr Handeln auswirken wird. Darum fokussieren sie sich bisher oft auf einzelne Strukturen und Baumarten, um steuernd einzugreifen – das wird den vielfältigen Zusammenhängen im Wald jedoch nicht gerecht. Statt sie zu steuern muss es vor allem darum gehen, die vielfältigen Strukturen zu erhalten. Deshalb braucht es eine Orientierung an der Dynamik natürlicher Waldökosysteme, deren Funktionen, Zusammensetzung und Strukturen.

Ausweisung von Referenzflächen

Um vergleichen zu können, wie die Wälder auf der betreffenden Fläche natürlich zusammengesetzt sind, braucht es Lernflächen, auf denen gar keine Maßnahmen stattfinden.

Foto: Knut Sturm

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Erhalt und Verbesserung der Ökosystemleistungen für das Gemeinwohl

Wald hat vielfältige Bedeutungen: Seine ökologischen Leistungen machen ihn für Mensch und Tier überlebenswichtig. Als Erfahrungs- und Erholungsraum hat er eine kulturelle Bedeutung. Ein Waldspaziergang baut Stress ab und wirkt sich so positiv auf unsere Gesundheit aus. Waldwirtschaft ist zudem Arbeitgeber und Einkommensquelle für viele Menschen. All diese und viele weitere wichtige Leistungen sollen Wälder auch in Zukunft erbringen können. Dafür braucht es gesunde Wälder, die sich an wechselnde Umweltbedingungen anpassen können.

Orientierung am Suffizienz-Prinzip

Dieses Prinzip bedeutet einerseits, dass forstliche Maßnahmen so schonend wie möglich durchgeführt werden und nur wenige Bäume gefällt bzw. nur wenig liegendes Holz aus dem Wald entfernt wird. So werden Störungen auf ein Minimum reduziert. Andererseits ist hier eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wald gemeint, die Rücksicht auf die anderen Waldfunktionen nimmt. Demnach orientiert man sich nicht am Holzmarkt und an kurzfristigen wirtschaftlichen Effekten, sondern an einem langfristigen Erhalt gesunder Wälder.

Foto: Knut Sturm

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